Laestadius ruft Lappland

Vor über zehn Jahren unternahm ich den Versuch, das Leben des
„Lappenpropheten“ Lars Levi Laestadius nach vorliegenden
finnischen und schwedischen Quellen zu schildern. Das Buch fand einen
unerwartet großen Leserkreis und gelangte bis nach Lappland, wo es
in „Laestadii Land und Volk“ ein freundliches Echo hervorrief.
Neugewonnene Freunde schrieben mir und sandten weiteres Material, das
mir kleine Korrekturen und Ergänzungen, vor allem jedoch die
Darstellung der Profile einiger herausragender Laestadius-Jünger
ermöglichte, betitelt: „Sie kamen aus dem Torne-Tal“. Dieses
zweite Buch erscheint in der vorliegenden Ausgabe mit dem Lebensroman
des Lars Levi Laestadius vereinigt.
Die uns in vielem eigenartig anmutende
Lehre des Lars Levi Laestadius hat sich als erstaunlich lebenskräftig
erwiesen. Erweckungsbewegungen können ja oft mehr oder weniger rasch
abklingen. Der Laestadianismus prägt jedoch auch heute noch weite
Gebiete Nordskandinaviens, sowohl die Einöden mit ihren harten
Lebensbedingungen wie auch die Erzstädte, etwa Kiruna, die an
Flächenausdehnung „größte Stadt der Erde“. Mögen diese
Lebensbilder und -skizzen, die sich weithin an historische Quellen
halten, zum Verständnis nordskandinavischer Frömmigkeit beitragen,
vor allem jedoch Menschen erfreuen, die an Gottes Wunderwege mit den
Menschenherzen glauben.
Brandenburg a. d. Havel, im Herbst 1962
A. O. Schwede